Zertifizierte Verpackungen, zu 100 % aus Biomaterialien

„Unsere bereits recyclingfähigen Verpackungen kommen im neuen Gewand: Unsere Schalen, Deckel und Becher werden heute aus ISCC+ zertifizierten Biomaterialien nach dem Prinzip der Massenbilanz gefertigt.

Eine hervorragende Lösung, um den Verbrauch von fossilen Kunststoffen einzudämmen!“

Das Prinzip?

„Im Hinblick auf die CO2-Neutralität und den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen setzen Les vergers Boiron darauf, die Verpackungen für ihre tiefgefrorenen Fruchtpürees gemäß dem Prinzip der Massenbilanz zu 100 % aus ISSC+ zertifizierten Biomaterialien zu beziehen.

Dank dieses Zertifizierungsansatzes werden zu Beginn der Plastik-Herstellungskette 966 t fossile Kunststoffe durch Materialien pflanzlichen Ursprungs (sogenannte Bioabfälle) ersetzt. In unserem Fall handelt es sich dabei um gebrauchtes Frittieröl aus der Agrarindustrie und Gastronomie.“

Ergebnis?

  • „Wir reduzieren den Einsatz von fossilen Kunststoffen, ohne dadurch Qualität, Funktionsweise und Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen zu beeinträchtigen.
  • Der erste Schritt eines fortschrittlichen Ansatzes! Da uns der bio-based-Ansatz eine wirksame Lösung aufzeigt, um unseren Verbrauch an fossilen Kunststoffen zu senken, streben wir bis 2030 eine Reduzierung des Plastiks um 80 % pro verkauftem kg an! Es ist noch ein langer Weg, doch sind wir zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam mit unseren Partnern gelingen kann.

 

Setzen wir uns gemeinsam für eine fruchtige Gastronomie mit besseren Verpackungen ein! „

Weitere Infos

Die ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) ist ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem, welches die Nachhaltigkeit von Rohstoffen garantiert. Je nach Branche und Herstellungstechniken bietet die ISCC verschiedene Methoden der Nachverfolgung an, um den Ursprung eines Rohstoffs zu bestimmen. Bei unseren Verpackungen aus PP-Kunststoff (Polypropylen) kommt der Ansatz der Massenbilanz zum Einsatz.

Website: https://www.iscc-system.org/

„Beim Prinzip der Massenbilanz geht es darum, eine bestimmte Menge an Rohstoffen bei Produktionsbeginn zu sichern, um sie anschließend in das Gesamtherstellungsverfahren einzubinden. Das Besondere an der Massenbilanz ist, dass die bei Produktionsbeginn zurückgelegten Rohstoffe im Endprodukt nicht mehr eindeutig quantifizierbar sind, da sie nach dem Zufallsprinzip mit anderen Materialien vermengt werden. Letztere können jedoch beziffert werden und fließen ausgewogen je nach geforderten Mengen in das Gesamtherstellungsverfahren ein. Dies wird als Massengleichgewicht bezeichnet.

Dieser Ansatz lässt sich mit dem System des Ökostroms vergleichen. Die Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Solarenergie kann in der Gesamtmenge des Stromverbrauchs beziffert werden, auch wenn ein Teil der Energie nach wie vor aus nicht erneuerbaren Energien stammt. Ziel ist in beiden Fällen die Einbindung eines bestimmten Anteils an nachhaltigen Elementen in das Gesamtverfahren, ohne ihre Nachverfolgbarkeit zu Beginn der Herstellungskette zu beeinträchtigen.“

„Bei biobasierten Kunststoffen handelt es sich um Plastik, das zum Teil aus Rohstoffen pflanzlichen Ursprungs hergestellt wird. Es entsteht durch die Kombination aus pflanzlichen mit fossilen Materialien, die nach dem Prinzip der Massenbilanz miteinander vermengt werden.

Konkret heißt dies, dass Kunststoffhersteller eine bestimmte Menge an gebrauchten Pflanzenölen bei Herstellern von Erdölprodukten reservieren. Diese Öle werden anschließend mit fossilen Materialien vermengt, um Kunststoffkügelchen aus Polypropylen (PP) herzustellen.

Die so erzeugten Kunststoffe werden von einer Drittorganisation, der ISCC, zertifiziert, die die Einbindung der pflanzlichen Öle zu Beginn des Herstellungsverfahrens gemäß den spezifizierten Mengen bescheinigt. Diese Nachverfolgbarkeit wird durch die Zertifikate garantiert, die die ISCC unseren Lieferanten beim Kauf von Plastikkügelchen vorlegt.“

Da das pflanzliche Material in der Masse in das Gesamtverfahren zur Herstellung von Kunststoffen eingebunden wird, ist es nicht nur in unseren Verpackungen zu finden. Durch dieses System lässt sich die Einbindung von nachhaltigen Materialien in die Kunststoffindustrie im Allgemeinen verbessern, ohne die Nachverfolgbarkeit der verwendeten Materialien zu beeinträchtigen.

Bei den verwendeten Pflanzenölen handelt es sich um gebrauchtes Frittieröl aus der Agrarindustrie und Gastronomie. Dies beeinträchtigt nicht die Lebensmittelsicherheit der Verpackungen, da die Öle vor der Wiederverwertung als Monomere für die Herstellung von biobasierten Kunststoffen auf den Molekülzustand reduziert werden.

Die Eigenschaften unserer Schalen und Becher bleiben nahezu unverändert. Auch wenn die Herkunft ihrer Bestandteile variieren kann, bleibt der für die Herstellung unserer Verpackungen verwendete Kunststoff stets derselbe, nämlich Polypropylen (PP). Die technischen Daten dieses Materials sind also dieselben, sodass Qualität, Funktion und Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen unverändert bleiben.

„Nein, der genaue Anteil der pflanzlichen Materialien in der Verpackung lässt sich nicht bestimmen. Nach dem System der Massenbilanz lässt sich eine bestimmte Menge an pflanzlichen Materialien bei Produktionsbeginn sichern, doch diese werden anschließend im Laufe des Gesamtverfahrens nach dem Zufallsprinzip mit fossilen Materialien vermengt. Auch wenn die Menge der pflanzlichen Materialien zu Anfang festgelegt wird, lässt sie sich in der Endverpackung nicht mehr bestimmen, da die beiden Arten von Materialien unauflöslich miteinander verbunden werden.

In unserem Fall werden 966 Tonnen Pflanzenöl bei den Playern aus der Petrochemie reserviert. Diese 966 Tonnen entsprechen dem Äquivalent von 14 Millionen Verpackungen für unsere tiefgefrorenen Pürees (Schalen und Becher), d.h. 100 % unseres Verpackungsbedarfs. Diese Zahlen basieren auf den Mengen unserer 2023 produzierten Schalen und Becher.“

„Die Branche der biobasierten Kunststoffe befindet sich noch in der Entwicklung und die Nachfrage ist ausgesprochen gering angesichts der Produktionskapazitäten der Player aus der Kunststoffbranche. Zudem ist es bis heute technisch nicht möglich, Kunststoffe herzustellen, die zu 100 % aus gebrauchten pflanzlichen Ölen bestehen.

Der Ansatz der Massenbilanz ist daher bis dato die einzige Alternative, um pflanzliche Materialien in die Produktion von Polypropylen (PP) im Lebensmittelsektor einzubinden. Da die pflanzlichen und fossilen Materialien während des Herstellungsverfahrens miteinander vermengt werden, lässt sich der jeweilige prozentuale Anteil in der Endverpackung nicht mehr bestimmen.“

Les vergers Boiron